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Desinformation und Polarisierung im digitalen Zeitalter: Trends, Folgen und Gegenmaßnahmen
Das Studieninstitut des Landes Niedersachsen veranstaltet gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport, dem Katholischen Büro Niedersachsen sowie der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen jährlich eine Diskussionsrunde für Führungskräfte der Landesverwaltung. Am 14. November 2024 trafen sich 50 Führungskräfte im Leibnizhaus in Hannover, um das hochaktuelle Thema „Desinformation und Polarisierung im digitalen Zeitalter“ zu erörtern.
Eine Ära voller Chancen – und Risiken
Wir leben in einer Zeit, in der digitale Informationen allgegenwärtig sind. Sie prägen unser Denken, beeinflussen Entscheidungen und sind zentral für das Fundament unserer Gesellschaft: die Demokratie. Doch mit diesen Möglichkeiten gehen auch neue Gefahren einher. Fake News, Deepfakes und die wachsende Radikalisierung in sozialen Medien bedrohen unsere Gesellschaft.
Die Grenze zwischen Realität und Fiktion wird zunehmend unscharf. Täuschend echte, manipulierte Bilder und Videos erschweren es, Wahrheit von Desinformation zu unterscheiden. Diese Unsicherheiten werden gezielt ausgenutzt: Radikale Gruppen verbreiten Misstrauen, schwächen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und gefährden die Demokratie. Gleichzeitig verstärken soziale Netzwerke durch Algorithmen oft unbewusst Filterblasen und tragen so zur Polarisierung bei.
Herausforderungen gemeinsam meistern
Wie können wir diesen Entwicklungen entgegentreten? Welche Maßnahmen sind nötig, um Desinformation zu entlarven, und wie schützen wir unsere Gesellschaft vor Spaltung und Radikalisierung? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussionsveranstaltung.
Nach den Begrüßungsworten von Dr. Lars Degenhardt (Studieninstitut des Landes Niedersachsen), Prof. Felix Bernard (Katholisches Büro Niedersachsen) und Dr. Vicco von Bülow (Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen) eröffnete die investigative Journalistin Svea Eckert die Veranstaltung mit einem eindrucksvollen Vortrag. Als Expertin für Privacy, IT-Security und Künstliche Intelligenz (KI) beleuchtete sie die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln:
Deepfakes und Fake News: Die Bedrohung durch manipulierte Inhalte wächst – wie erkennen und bekämpfen wir sie?
Polarisierung und Radikalisierung: Wie gehen wir mit dem Einfluss radikaler Gruppen auf unsere Gesellschaft um?
Realität versus Fiktion: Was können wir tun, um Wahrheit und Manipulation zu unterscheiden?
Fragmentierung der Gesellschaft: Wie stärken wir den Zusammenhalt in einer zunehmend gespaltenen Welt?
Zukunftsperspektiven: Welche Technologien und Bildungsmaßnahmen helfen uns im Kampf gegen Desinformation?
Gemeinsame Lösungsansätze entwickeln
Im Anschluss an den Vortrag moderierte Dr. Lars Degenhardt eine lebhafte Plenumsdiskussion, in der die Teilnehmenden die zentralen Fragestellungen vertieften. Interessant war, dass technische Innovationen wie der „DebunkBot“ und die gezielte Förderung von Medienkompetenz Schlüsselstrategien sind, um Desinformation zu bekämpfen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Die Diskussion zeigte, wie wichtig ein gemeinsames Vorgehen ist – denn diese Herausforderungen können wir nur gemeinsam bewältigen.
Austausch und Ausblick
Beim abschließenden Imbiss nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich zu vernetzen und die Themen der Veranstaltung in persönlichen Gesprächen zu vertiefen. Wir danken Svea Eckert und allen Teilnehmenden für ihre wertvollen Beiträge und die inspirierenden Diskussionen.
Schon jetzt freuen wir uns auf die nächste Veranstaltung im Jahr 2025 – gemeinsam mit dem Katholischen Büro Niedersachsen und der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Denn nur im Dialog können wir die Herausforderungen der Gegenwart meistern und die Zukunft aktiv gestalten.